Die Vereinigung ehemaliger Primaner
gibt es seit 1887; sie ist ein Zusammenschluss von ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Detlefsengymnasiums zu Glückstadt mit dem Ziel, Verbindung zu Mitschülerinnen, Mitschülern und Schule lebendig zu erhalten. Zu diesem Zwecke wird jedes Jahr der so genannte Primanerbericht herausgegeben, der nach Aufforderung durch den Vorstand die von den Mitgliedern eingereichten Texte aufnimmt und in der Regel vor den Sommerferien an alle Mitglieder verschickt wird.
Die Primanervereinigung hat beide Weltkriege im 20. Jahrhundert überstanden, wenn auch für die Jahre 1942 – 1947 die Tätigkeit der Vereinigung ruhte. So konnten aufgrund von Papiermangel in diesen Jahren keine Primanerberichte herausgegeben werden . Es ist dem damaligen Sprecher Max Tiessen zu verdanken, dass die Primanervereinigung nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auflebte und dass der Primanerbericht 1949 wieder in altbewährter Form erscheinen konnte.
Sprecher der Vereinigung waren:
1887 – 1888 Hans Eller
1888 – 1890 Erich Timm
1890 – 1893 Christian Bruhn
1893 – 1904 Erich Timm
1904 – 1908 Adolf Mordhorst
1908 – 1910 Peter Hanssen
1910 – 1912 Eduard Hanssen
1912 – 1936 Rudolf Hansen
1936 – 1967 Max Tiessen
1967 – 1974 Peter Witt
1974 – 1979 Hans Jürgen Gries
ab 1979 Norbert Meinert
Die Mitgliederzahl der Primanervereinigung ist kontinuierlich gewachsen: Im März 2024 gehören ihr über 1400 Ehemalige an.
Die Primanertage umfassen die Kneipe am Freitagabend sowie am Sonnabendnachmittag den Konvent und am Abend das Tanzvergnügen. Solange es auf der Elbinsel Krautsand noch ein passendes Lokal für den Konvent gab, setzten die „Olen Primoners“ per Schiff nach Krautsand über. Anschließend marschierten die teilnehmenden Mitglieder, angeführt von einer Kapelle, vom Außenhafen durch die Innenstadt zur Schule (bis 1973 zum Kirchplatz, danach zur neuen Schule am Dänenkamp). Seit 2012 entfällt dieser Marsch, da nur noch wenige Mitglieder daran teilgenommen haben.
Von 2002 -2019 fand der Konvent auf einem gecharterten Schiff auf der Elbe statt. Ein passendes Schiff stand danach nicht mehr zur Verfügung, so dass der Konvent seitdem in der Aula des Detlefsengymnasiums stattfindet.
Weitere Angaben zur Informationstafel am Gebäude der ehemaligen Detlefsenschule am Kirchplatz
Die 1933 aus Anlass der 100. Wiederkehr des Todesjahres Detlefsens in Detlefsenschule umbenannte Gelehrtenschule wurde 1822 erbaut. Doch dieser erste Bau hat nur 35 Jahre gestanden; 1858 ließ die Stadt Glückstadt an gleicher Stelle das jetzige Gebäude im Stil des damals herrschenden Historismus nach Plänen des Architekten und Bauinspektors des Herzogtums Holstein Hermann Georg Krüger (1815 – 1897) errichten. Das Gebäude wurde 1879 um einen Anbau erweitert, der die Direktorenwohnung aufnahm, in die Prof. Detlefsen mit seiner Familie einzog – es war das Jahr seiner Ernennung zum Gymnasialdirektor an der eigenen Schule, die er bis 1904 leitete. Heute bietet der Anbau der AWO Platz.
Da die Räumlichkeiten des Gebäudes Mitte des 20. Jahrhunderts für die ansteigenden Schülerzahlen nicht mehr ausreichten, erfolgten 1933 und 1958 Erweiterungsbauten, die erst vor 2 Jahren abgerissen wurden, um anderen Bauvorhaben Platz zu machen. Auch die 1933/34 erbaute Turnhalle am Wall steht nicht mehr, sie wurde 2010 durch ein Feuer zerstört.
1974 bezog die Detlefsenschule das neue Gebäude am Dänenkamp und erhielt 2004 den offiziellen Namen Detlefsengymnasium. Die Aula der alten Schule am Kirchplatz wurde einige Jahre lang als Kinosaal genutzt, die ehemaligen Klassenräume nehmen heute das Jugendzentrum auf.
In enger Verbundenheit mit ihrer Schule gründeten 1887 noch zur Amtszeit Detlefsens ehemalige Schüler die Vereinigung ehemaliger Primaner des Gymnasiums zu Glückstadt. Der Primanerverein hat es sich nicht nehmen lassen, die Herstellungskosten für die im April 2018 am Gebäude angebrachte Informationstafel zu übernehmen. Immerhin haben noch rund ein Fünftel der über 1400 Mitglieder hier die Schulbank gedrückt und ihr Abitur gemacht.